Nun soll also auch in Südtirol die systematische Ansiedlung größtenteils männlicher Afrikaner beginnen. Diese Verteilung von Asylsuchenden auf möglichst viele Gemeinden nennt sich Sprar (Sistema di Protezione per Richiedenti Asilo e Rifugiati, zu Deutsch: Schutzsystem für Asylbewerber und Flüchtlinge).
Sprar existierte bereits vor der Asylkrise 2015 und sollte „einen Wendepunkt in der Geschichte des Asyls in Italien markieren“, wie die Gesetzesväter 2001 großspurig ankündigten. Bei den meisten nun umverteilten Menschen handelt es sich weder um Flüchtlinge noch um Personen mit Recht auf Asyl.
Doch darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Ich kann nichts Verwerfliches an der Motivation erkennen, für meine Familie und mich das Heil in der Fremde zu suchen, auch wenn es für unsereins schwer vorstellbar ist, die Heimat für immer aufzugeben. Wohl aber darf ich die Probleme ohne politisch-korrekten Maulkorb benennen, die auf Südtirol zukommen, wenn in allen Tälern Asylsuchende aufgenommen werden.
Die Gemeinderäte der Kurstadt Meran stimmten Anfang Mai mehrheitlich für das Sprar-Programm. Lediglich fünf Bürgervertreter stimmten gegen den Antrag der grünen Stadtregierung. In Meran leben schon jetzt und ohne das Umverteilungsprogramm rund 150 Flüchtlinge. Sprar sieht die Aufnahme von 3,5 Personen pro 1.000 Einwohnern, also noch einmal weiterer 140 Einwanderer vor.
Beispiel Naumburg
In dem hübschen Städtchen an der Passer leben rund 37.000 Menschen. Zweitausend mehr als in der sachsen-anhaltinischen Stadt Naumburg. Der Ort im Südosten des deutschen Bundeslandes sorgte in dieser Woche für deutschlandweite Schlagzeilen – wegen Asylsuchenden. Ein Syrer-Clan hält die Polizei, um es euphemistisch auszudrücken, seit Wochen auf Trab.
Vor einer Woche eskalierte die Situation zum vorläufigen Höhepunkt: Bei einer Polizeikontrolle in der Shisha-Bar eines 21 Jahre alten Syrers zeigte der junge Einwanderer seinen Führerschein, da er sich anderweitig nicht ausweisen konnte. Die Polizisten bemerkten, daß die Fahrerlaubnis rechtskräftig entzogen worden war und ein Bescheid zur Einziehung des Führerscheins vorlag. Folgerichtig behielten die Beamten den Führerschein.
Das akzeptierte der Syrer aber nicht. Er rief rund 15 Freunde herbei und bedrohte die Polizisten. Diesen blieb nichts anderes übrig, als zu fliehen. Doch damit nicht genug. Auch auf dem Polizeirevier forderte der Mann lauthals seinen Führerschein zurück. Der 21jährige trat wild um sich und drohte den Polizisten mit dem Tod. Für die Zukunft der Angehörigen des Beamten hatte er auch Pläne geschmiedet:
„Euch alle mache ich fertig. Ich merke mir eure Gesichter. Der Kollege, welcher mir meinen Führerschein genommen hat und mir über den Fuß gefahren ist, bekommt eine Kugel. Ich zerstöre sein Leben. Ich weiß ganz genau, wo er wohnt. Seine Frau laß ich ficken, jeden Tag von meinen Leuten. Der wird in seinem Leben nicht mehr froh. Die Tochter schicke ich auf den Strich anschaffen. Ich kill den! Ich nehme eine Kugel und knall den ab.“
Völlig bizarr machte den Vorfall dann noch die Tatsache, daß der Pöbel-Syrer nicht festgenommen wurde. Man stelle sich nun die Carabinieri in Meran vor, wenn sie es plötzlich mit einer kriminellen Großfamilie zu tun bekämen – die Zeitungen hätten auf jeden Fall genug zu schreiben.
Doch nicht nur wegen derartiger Beispiele von integrationsgescheiterten „jungen Männern“ muß vor einem fatalen und wohl irreversiblen Programm, wie Sprar es eines ist, gewarnt werden. Eine befreundete Ärztin, die „auf dem Land“ arbeitet, berichtet regelmäßig davon, wie Menschen, „die noch nicht so lange hier leben“, zu ihr kommen und mit findigen Tricks versuchen, bei Kollegen in Großstädten eingewiesen zu werden, weil dort Bekannte oder Verwandte leben.
Das sind keine Ausnahmen. Die sächsische Staatskanzlei veröffentlichte diese Woche im „Monitoring Asyl“ Zahlen, die bei Verantwortlichen große Bedenken auslösen sollten. Demnach verließ mehr als die Hälfte der Flüchtlinge den Freistaat. Von 86.600 Asylsuchenden, die seit Anfang 2015 nach Sachsen gekommen sind, kehrten fast 44.000 Sachsen den Rücken zu. Syrer, Marokkaner, Rumänen, Eritreer und so fort, die meisten von ihnen wollen unter ihresgleichen sein.
Wer diese verständliche Sehnsucht seit Jahren permanent ignoriert, sind die Grünen. Sie unterstützen gerne einmal die Forderungen der Forderer in Südtirols Hauptstadt Bozen und setzen sich für das Sprar-Programm ein, „um eine durchdachte Begleitung in kleinen Strukturen zu gewährleisten“. Kleine Strukturen sind, wie erwähnt, nicht möglich, wenn die Beteiligten lieber zu Hunderten unter sich und ohne Betreuung in einer Stadt leben.
Südtirol braucht die Grünen nicht
In Deutschland führten grüne Verbotsforderungen beispielsweise für Fleisch in Kindergärten, Süßigkeitenwerbung, Schönheitswettbewerbe oder Spargelschutzfolien zu einem kräftigen Einbruch in Umfragen. Aussagen wie „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch“ (Katrin Göring-Eckardt) während der Asylkrise taten ihr Übriges. Nun stehen sie bundesweit bei nur noch sechs Prozent. Der als Don Alphonso bekannte FAZ-Blogger Rainer Meyer nannte das „Das große Stimmenfasten bei den Grünen“.
Auch in Südtirol sind Grüne ein Wohlstandsphänomen, das groß geworden ist durch die Mithilfe junger Menschen, die aus finanziell gutsituierten Elternhäusern stammen, und von Weißhaarigen in städtischen Wohlstandsghettos, denen jedes Verständnis für Zukunftssorgen eines Durchschnittsverdieners abhandengekommen ist. Dem gemeinen Südtiroler braucht aber niemand zu sagen, daß er seinen Plastikbeutel nicht an den Wegesrand werfen soll.
Und schon gar nicht will er auf sein Rehfleisch verzichten, das ihm sein Jäger-Freund schenkte. Er weiß, wie schön sein Heimatland, diese Alpenperle, ist. Die millionengroße Touristenschar beweist ihm das jeden Sommer und jeden Winter aufs Neue.
Die Südtiroler blicken aber gerne gen Norden. Deutschland gilt als Vorbild. Man lernt dort von der ersten Autofahrt im Kindersitz an, daß die Straßen dort im Gegensatz zu den italienischen ohne Schlaglöcher und auf den Autobahnen mit unbegrenzter Geschwindigkeit befahrbar sind. Daß Politik und Wirtschaft zu den effizientesten der Welt gehören. Und im Fußball sind sie schließlich auch Weltmeister.
Es handelt sich dabei um Mythen. In Wirklichkeit herrscht bei deutschen Bundesstraßen und Autobahnen riesiger Reparaturbedarf. Wie effizient die Politik ist, durften die Deutschen eindrucksvoll Anfang September 2015 und in der Folge immer wieder in kleineren und größeren Tragödien erfahren – vom sturen Beharren auf erneuerbare Energien ganz zu schweigen.
In jüngster Zeit rufen mich Freunde und Verwandte an und fragen, was denn los sei im gelobten Deutschland. Sie hätten „schon wieder“ dies und jenes (meistens geht es dabei um musterbeispielhafte Taten von desintegrierten Asylsuchenden) gelesen. Die Antwort lautet: Es ist höchste Zeit, daß sich Südtirol dem bewußt wird, was spätestens seit dem überhasteten Atomkraftausstieg 2011 klar ist: Deutschland ist kein Vorbild mehr.